Monday, August 4, 2008

Simon in Taizé

Ja, lange ist es her, als ich den letzten Blogeintrag einstellte - aber heute ist es endlich mal wieder soweit. Die naechste Etappe ist fuer mich beendet und ich befinde mich in Le Puy en Velay - einem der bekanntesten Wallfahrtsorte Frankreichs (neben Lourdes). Nach einer Woch Pause in Taizé konnte ich die Etappe letzte Woche sehr bequem bestreiten. Aber zunaechst muss ich mal ein paar Worte ueber Taizé verlieren - Taizé hat mir soviel gegeben, dass es einerseits einen eigenen Blogeintrag wert ist, ich zum anderen allerdings nicht zuviele Worte darueber verlieren moechte, weil es fuer mich und meine Mitmenschen doch zu persoenlich und praegend war.

ICh bin von Lyon frueh morgens mit dem Zug nach Macon gefahren und musste dort dann in den Bus umsteigen. Beim einsteigen hat mich ein netter Amerikaner (Kelly) angesprochen und neben mir im Bus platz genommen. Zunaechst war mir das Reden auf Englisch zu muehsam und ich wollte eigentlich eine ruhige Busfahrt haben, nach kurzer Zeit zeigte sich allerdings, dass Kelly ein totel guter Kerl ist und wir viel zu reden haben. Somit redeten wir waehrend der einstuendigen Busfahrt ununterbrochen. Kelly meinte, ein Maedchen am Bahnhof haette ihm gesagt, dass in Taizé an die 3000 Jugendlichen sein sollen - ich laechelte und meinte, dass ich mit 300-400 rechne. Ich Kelly tippte auf eine aehnliche Zahl. Als wir allerdings am Ortsschild "Taizé" vorbei fuheren, trauten wir unseren Augen nicht. Dort standen ca 30 Busse und ueberall waren Jugendliche die uns gewunken haben. Die Angaba mit 3000 war also komplett richtig und wir beide bekamen Gaensehaut. Wir schauten uns gemeinsam auf dem Gelaende um und mussten dann getrennt - je nach Sprache zur Einweisung und Barackenvergabe. Zufaelligerweise landete ich direkt in einer Baracke neben Kelly. In meinem Zimmer war ein Deutscher, ein Portugiese, ein Spanier, ein Franzose, ein Slowake und ich. Wir hatten ein super Klima im Raum und verbrachten den Rest der Woche gemeinsam. Am Abend stand dann mein erster Taizégottesdienst auf dem Programm, der fuer mich unglaublich war. Innerhalb 2 min konnte man die Lieder auswendig und der Prayer am Abend bestand fast nur aus Gesang. Nach dem Gottesdienst, der 3x am Tag war, konnte man immer in der Kirche (fuer 3000 LEute) bleiben und weiter singen. Nachts konnte man dort sogar schlafen!
MEin erster Tag war als uebersaeht von neuen Eindruecken und hat mir super Spass gemacht. Zudem war ich heilfroh, gleich in Kelly einen Freund gefunden zu haben.
Am naechsten Tag traf man sich zur Bible introduction, wo ein Bruder auf Englisch eine Art Religionsunterricht von ca 30 min abhielt,. Danach ging man in Kleingruppen zusammen, diebei uns aus einer Deutsch-Teschechisch-Slowakischen Mischung bestand und diskutierte ueber verschiedene religioese Fragen und spielte Spiele. Wir hatten sehr bewegende und beeindruckende Gespraeche und Diskussionen, die viel zu Privat sind, um sie hier zu nennen.
Das tolle fuer mich war, dass jeder Tag besser als der andere wurde und die Freundschaft zu Kelly immer staerker. Wir teilten alles, assen vom gleichen Teller und vertrauten uns die persoenlichsten Dinge an, die ich normalerweise niemals einer 1 woechigen Bekanntschaft erzaehlen wuerde.
Die Gottesdienste und das Reden ueber Gott haben mich sehr mitgenommen und gepraegt. Eines Tages im Morgenprayer musste ich ploetzlich anfangen zu weinen, weil die Situation und das Lied einfach haargenau auf mein momentanes Leben passte.
Der Nachmittags war fuer mich dann jeden Tag der gleiche. Leute kennenlernen, an der Quelle Ruhe finden und Tagebuch schreiben und danach arbeiten. JEder muss naemlich fuer das Leben in Taizé eine Arbeit uebernehmen, da alles selbst von Gaesten organisiert wird. Ich war Rubbishcollector und musste jeden Tag die Muelleimer leeren. Trotzdem hatten wir extrem viel Spass. Jeder in Taizé der am arbeiten war, lachte, sang oder hatte Spass. Das ist der grosse Unterschied zum normalen Leben. Es gibt keine Leute, die schlechte LAune verbreiten oder aehnliches.
Nach einer Woche und unzaehligen Bekanntschaften, bin ich unglaublich gluecklich darueber, endlich wissen zu koennen, was ich glaube und dazu stehen zu koennen. Zum Abschluss von Taizé habe ich mir dann doch wieder Gewicht in meinen Rucksack geladen und lese mittlerweile die Bibel.
Thanks to all people I met in Taizé. Kelly, George (dont know how to write ur name), Ricardo, Juro, Rene, Ine, Petra, Maria, my small group, my rubbishteam, my eatinggroup and all others ;)
Hope to see you soon - maybe in bruxelles

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